Binsen
Das Binsenflechten (Binsenweben) entstand im 17. Jahrhundert. Was einst von jeder Frau des Hauses praktiziert wurde, ist heute ein wahres Handwerk.
Die Binse ist ein starkes, aber sehr flexibles Schilfrohr, das äußerst langlebig ist. Die am häufigsten verwendeten Binsen sind die Süßwasser- und die Salzwasser-Binse. Binsen wachsen normalerweise in Flussdeltas, die in den Niederlanden heute Naturschutzgebiete sind. Infolgedessen nimmt die Verfügbarkeit der niederländischen Binse ab. Süßwasser-Binsen werden derzeit speziell im Kop van Overijssel und im Biesbosch angebaut, einer Region, die sogar nach der Binse benannt ist. Da Flussdeltas zunehmend zu Naturschutzgebieten werden, nimmt die Verfügbarkeit von Binsen ab. Salzwasser-Binsen werden normalerweise aus Deutschland, Polen oder Portugal importiert. Diese Binse hat eine gelblichere Farbe und eignet sich daher oft besser für antike Stühle.
Technik
Eine Stuhlmatte entsteht durch das enge Verdrehen von zwei oder drei Binsen zu gleich dicken Schnüren. Um ein Brechen der Stängel beim Verdrehen zu verhindern, werden diese vorher angefeuchtet.
Aus der Kordel wird anschließend ein dichtes, gemustertes Geflecht geflochten. Durch das dichte Aneinanderlegen der Kordeln entsteht eine geschlossene Oberfläche mit hoher Tragkraft.
Die Auswahl guter Binsen und geschickte Hände machen das niederländische Stuhlflechten zu einer Kunst.
Wartung
Binsen garantieren jahrelange Freude und erfordern wenig Pflege. Wöchentliches trockenes Abstauben und monatliches Reinigen mit einem feuchten Tuch (Wasser mit etwas Salzzusatz) ist ausreichend.
Sitzflächen aus Binsenholz sollten außerdem durch regelmäßiges Besprühen mit Wasser aus einer Pflanzenspritze vor dem Austrocknen geschützt werden. Um Schäden an der Lackierung des Holzes zu vermeiden, entfernen Sie vor dem Befeuchten die Sitzfläche vom Stuhl oder trocknen Sie das umgebende Holz sofort ab.